Neue Studie: Zimt senkt Blutzuckerspiegel bei Prädiabetes und Adipositas
Zimt – mehr als nur ein Gewürz. Eine neue Studie zeigt, wie Zimt den Blutzuckerspiegel bei Adipositas und Prädiabetes senken kann. Entdecken Sie die überraschenden gesundheitlichen Vorteile dieses Alltagsgewürzes.
Die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Zimt
Das bekannte Gewürz Zimt, gewonnen aus der Rinde zweier Zimtbäume (Cinnamomum spec.), enthält Inhaltsstoffe mit medizinisch interessanten Eigenschaften. Diese Stoffe haben potenziell antioxidative, entzündungshemmende, antidiabetische und antimikrobielle Wirkungen. Besonders die Fähigkeit von Zimt, den Blutzuckerspiegel zu senken, wird seit einigen Jahren erforscht, wobei die Ergebnisse bisher widersprüchlich sind.1,2 Es wird angenommen, dass die bioaktiven Verbindungen im Zimt, wie Zimtaldehyd und Proanthocyanidine, die Insulinempfindlichkeit verbessern und den Glukosestoffwechsel positiv beeinflussen.
Neue Studie: Zimt und seine Wirkung auf den Blutzuckerspiegel
Im März 2024 veröffentlichte das American Journal of Clinical Nutrition eine Studie, in der die Auswirkungen einer täglichen Gabe (Supplementation) von Zimt auf den Blutzuckerspiegel bei Erwachsenen mit Fettleibigkeit und Prädiabetes untersucht wurde.3
Bei dieser Studie handelte es sich um eine 10-wöchige randomisierte, kontrollierte, doppelblinde Crossover-Studie mit 18 Teilnehmern (Durchschnittsalter 51 Jahre), bei denen Adipositas (Fettleibigkeit) und Prädiabetes diagnostiziert worden waren. Die Teilnehmer wurden randomisiert (nach dem Zufallsprinzip) in 2 Gruppen eingeteilt, von denen die eine vier Wochen lang Zimt (4 g/Tag) und die andere Placebo erhielt. Nach einer zweiwöchigen Auswaschphase wechselten die Probanden die Gruppen, d.h. diejenigen, die zuvor Plazebo erhalten hatten, bekamen nun für weitere 4 Wochen Zimt und umgekehrt. Weder Teilnehmer noch die Behandelnden wussten, ob Placebo oder Zimt verabreicht wurde (doppelblinde Crossover-Studie).
Untersucht wurde die Veränderung der 24-Stunden-Glukosekonzentration, die durch kontinuierliche Glukosemessung bestimmt wurde. Die Einnahme von Zimt führte zu signifikant (um 4%) niedrigeren 24-Stunden-Glukosekonzentrationen im Vergleich zum Placebo (p < 0,001). Zudem waren die Glukosespitzen unter Zimt niedriger und die Insulinsensitivität verbessert. Auch die Triglyceridwerte sanken unter Zimt-Supplementierung, was auf eine positive Veränderung des Fettstoffwechsels hindeutet.
Fazit: Zimt bei Prädiabetes und Adipositas
Eine Zimtsupplementierung in einer Dosis, bei der keine negativen Effekte zu erwarten sind, verbessert die Blutzuckerkontrolle bei Erwachsenen mit Adipositas und Prädiabetes signifikant. Diese Effekte werden auf niedrigere Blutzuckerspitzen, eine verbesserte Insulinsensitivität und verbesserte Lipidprofile zurückgeführt. Der zusätzliche Verzehr von Zimt könnte ein kostengünstiger und praktikabler Ansatz sein, um die Entwicklung von Typ-2-Diabetes bei übergewichtigen und prädiabetischen Personen zu verzögern. Da Zimt jedoch Cumarin enthält, das in hohen Dosen toxisch sein kann, ist Vorsicht geboten.
Die geringe Teilnehmerzahl der Studie und die Verwendung von Maltodextrin als Placebo, das einen hohen glykämischen Index hat, könnten die Ergebnisse beeinflusst haben. Künftige Studien sollten eine größere Kohorte und ein nicht-glykämisches Placebo berücksichtigen, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
- Meizig M. Zimt bleibt interessant! Metabolische Effekte von Zimtrinden-Präparaten werden weiter untersucht. Deutsche Apotheker Zeitung. 2018; 49:60.
- Ammon PT. Zimt: Als Nahrungsergänzung nicht für Diabetiker geeignet. Deutsches Ärzteblatt. 2008; 105:51-52.
- Zelicha H, et al. Effect of cinnamon spice on continuously monitored glycemic response in adults with prediabetes: a 4-week randomized controlled crossover trial. The American Journal of Clinical Nutrition. 2024 Mar;119(3):649-657.