Die Macht des Biofeedback: Kontrolle über den eigenen Körper erlangen

Biofeedback wird heute vor allem zur Vorbeugung oder Behandlung von chronischen Erkrankungen wie Migräne, chronischen Schmerzen und Inkontinenz sowie als Teil der Physiotherapie bei Patienten mit Bewegungsstörungen, beispielsweise nach einem Schlaganfall, eingesetzt. Auch bei bestimmten psychischen Störungen, wie Angststörungen, ADHS oder Substanzmissbrauch scheint der Einsatz von Neurofeedback wirksam zu sein.

Person mit Sensoren am Handgelenk während einer Biofeedback-Sitzung zur Überwachung der Herzfrequenz auf einem Laptopbildschirm. Biofeedback hilft, Körperfunktionen zu kontrollieren und wird bei chronischen Erkrankungen und psychischen Störungen eingesetzt.

Biofeedback-Sitzung: Sensoren messen die Herzfrequenz, um Einblicke in die körperliche Verfassung zu geben und die Gesundheit zu verbessern. Foto: Shutterstock

Was ist Biofeedback?

Biofeedback ist eine Selbsttrainingstechnik, die zwischen den 1940er und 1960er Jahren entwickelt wurde und in den letzten Jahrzehnten zunehmend als ergänzende oder alternative Behandlung bei vielen Erkrankungen anerkannt und zur Symptomreduktion eingesetzt wird. Mit Hilfe von Biofeedback können Patienten lernen, eine normalerweise unwillkürlich gesteuerte Körperfunktion bewusst zu kontrollieren, z.B. die Hauttemperatur, Herzfrequenz oder die glatte Muskulatur (von Darm, Blase oder Blutgefäßen).

Mechanismen der Biofeedback-Therapie

Die allgemeine Strategie der Biofeedback-Therapie beginnt mit der Verwendung nicht-invasiver Geräten zur Messung eines bestimmten physiologischen oder biomechanischen Körperparameters. Beispielsweise werden Elektroden auf die Haut geklebt, um die Herz- und Atemfrequenz, den Blutdruck, die Hauttemperatur, die Leitfähigkeit der Haut (Schweißproduktion) oder die Muskelaktivität zu messen. Der gemessene Parameter wird dann in ein Feedbacksignal umgewandelt, das der Proband sehen, hören oder fühlen (z.B. durch Vibrationen) kann. Der Patient übt dann, das Feedbacksignal zu verändern, indem er oder sie den Körperparameter bewusst kontrolliert. Durch Übung werden die Aktionen im Gedächtnis verankert und die Patienten erlangen mehr und mehr Kontrolle über eine zuvor unwillkürliche Funktion ihres Körpers. Mit der Zeit können sie diese Funktionen bis zu einem gewisse Grad auch ohne Biofeedback-Gerät kontrollieren.1

Psychologisch handelt es sich bei diesem Verfahren im Wesentlichen um eine Form der operanten Konditionierung mit positiver Rückmeldung bei Verbesserung des gewünschten Verhaltens oder Zustandes und negativer Rückmeldung bei Nichterreichung.

Arten von Biofeedback: Von EMG bis EEG

Biofeedback-Therapien lassen sich je nach dem gemessenen Parameter in zwei Hauptgruppen unterteilen:

Biomechanische Verfahren messen die Körperaktivität und -bewegung mit Hilfe von Bewegungs- oder Drucksensoren. Sie werden hauptsächlich in der Physiotherapie eingesetzt.

Physiologische Verfahren können verschiedene Parameter messen:

  • Elektromyogramm (EMG): Damit werden Muskelaktivität und -spannung gemessen. Das EMG-Biofeedback kann bei Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Angstzuständen, Muskeltraining nach Verletzungen und Inkontinenz eingesetzt werden.
  • Temperaturmessung: Bei dieser Methode dient die Hauttemperatur als Feedback-Signal. Sie kann z. B. bei Kopfschmerzen angewendet werden.
  • Elektrodermale Aktivität (EDA): Hier misst man die Hautleitfähigkeit und damit die Schweißproduktion. EDA kann bei Schmerzen und Angstzuständen eingesetzt werden.
  • Herzfrequenz und -variabilität (HRA): Das HRA-Biofeedback kann bei Angstzuständen und unregelmäßigem Herzschlag eingesetzt werden.
  • Atemaktivität: Hier wird die Atemfrequenz und die Atemtiefe gemessen. Diese Methode kann bei Asthma und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) eingesetzt werden.
  • Elektroenzephalographie (EEG) oder Neurofeedback: Diese Methode misst die Gehirnströme. Sie kann z.B. bei Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) eingesetzt werden.

Eine Biofeedback-Therapiesitzung dauert etwa 60 bis 90 Minuten. Erste Erfolge der Biofeedback-Therapie stellen sich bei geeigneten Indikationen in der Regel bereits nach zehn oder weniger Sitzungen ein.

Zur Beeinflussung der oben erwähnten Parameter werden in der Biofeedback-Therapie vor allem verschiedene Entspannungsübungen eingesetzt, z.B.:

  • Atemtechniken,
  • Progressive Muskelentspannung (abwechselnde An- und Entspannung verschiedener Muskelgruppen),
  • Achtsamkeitsmeditation (Fokussierung der Gedanken und Loslassen negativer Emotionen),
  • Guided Imagery (geführte Bildmeditation), eine Entspannungstechnik, bei der man sich ein positives Bild oder eine positive Szene vorstellt, um sich zu fokussieren und zu entspannen.

Physiotherapie mit Biofeedback: Ein Plus an Effektivität.

Wirksamkeit von Biofeedback: Einsatzgebiete unter der Lupe

Biofeedback kann bei verschiedenen Störungen helfen. Neben dem neuromuskulären Retraining wird Biofeedback am häufigsten zur Behandlung chronischer Symptome wie Angst, Schmerzen sowie Harn- und Stuhlinkontinenz eingesetzt. Diese Techniken konzentrieren sich auf das Management einer überaktiven Sympathikusreaktion (der Sympathikus ist ein Teil des autonomen Nervensystems) und die Beeinflussung der glatten Muskulatur des Magen-Darm- oder Urogenitaltrakts. Biofeedback kann aber auch über psychische Effekte wirken, wie Angst und Stressabbau, wenn diese die Hauptursache einer Erkrankung sind.1

Im Folgenden geben wir einen Überblick über die häufigsten Anwendungsgebiete der Biofeedback-Therapie und fassen zusammen, welche Belege es gibt, die den Einsatz von Biofeedback bei diesen Erkrankungen unterstützen. Dabei stützen wir uns vor allem auf aktuelle Übersichtsarbeiten, wie die Evidenzkarte von Kondo et al. (2019). Dieses Autorenteam analysierte kontrollierte Studien aus 16 systematischen Reviews guter Qualität, die die Wirksamkeit von Biofeedback allein oder als Zusatztherapie bei einem breiten Spektrum von klinischen Störungen untersuchten.2

1. Physiotherapie

In der Physiotherapie werden verschiedene Biofeedback-Verfahren seit mehr als 50 Jahren eingesetzt und haben sich bei der Behandlung neuromuskulärer Störungen bewährt. Biofeedback-Techniken sind besonders nützlich, wenn sie als Teil eines physiotherapeutischen Programms für Menschen mit motorische Funktionsstörungen eingesetzt werden, z.B. nach einem Schlaganfall, nach orthopädischen Operationen oder aufgrund neuromuskulärer Erkrankungen. Nach Kondo et al. (2019) ist die zusätzliche Anwendung von Biofeedback zur üblichen Therapie sowohl kurz- als auch langfristig wirksamer ist als die Physiotherapie allein.2 Studien zeigen, dass Biofeedback dem Therapeutenfeedback sowohl klinisch als auch statistisch überlegen ist.1

2. Migräne und Kopfschmerzen

Kopfschmerzen gehören zu den am besten untersuchten Anwendungsgebieten von Biofeedback. Muskelverspannungen und Stress können Migräne und andere Arten von Kopfschmerzen auslösen und die Kopfschmerzsymptome verschlimmern.

Die Wirkung von Biofeedback kann in einer verbesserten Entspannung liegen oder in einer erhöhten Durchblutung der Extremitäten, was den Blutfluss im Kopf vermindern und somit zu einer Linderung von Kopfschmerzen beitragen kann. Auch Spannungskopfschmerzen, die durch verspannte Muskeln verursacht werden, lassen nach, wenn Biofeedback zur Entspannung dieser Muskeln eingesetzt wird.

Studien zeigen, dass eine Kombination aus Medikamenten und Biofeedback einen größeren Effekt hat als eine der beiden Behandlungen allein. Kondo et al. (2019) fanden „in einer Vielzahl von Studien klare und konsistente Belege“ dafür, dass Biofeedback vor allem die Häufigkeit, aber auch die Intensität und Dauer von Migräne und Kopfschmerzen vom Spannungstyp reduzieren kann. Außerdem werden durch Biofeedback bei Migränepatienten Depressionen, Angstzustände und der Bedarf an Medikamenten reduziert. Dabei zeigten alle in der Übersichtsarbeit betrachteten Biofeedback-Methoden (EMG-Biofeedback mit und ohne Entspannung, EEG-Biofeedback, peripheres Temperatur-Biofeedback, Blutvolumen-Biofeedback und Hautmessungen) mittlere bis starke Effekte, am wirksamsten war das EMG in Kombination mit Entspannung.2

3. Andere chronische Schmerzen

Biofeedback kann auch zur Linderung von Rücken-, Unterleibs-, Kiefergelenkschmerzen beitragen. Es kann den Betroffenen helfen, verspannte Muskeln zu erkennen und zu lernen, diese Muskeln bewusst zu entspannen.

Allerdings ist die Studienlage bei diesen Erkrankungen nicht so eindeutig wie bei den oben beschriebenen. So gibt es aktuelle Übersichtsarbeiten, die die Wirksamkeit von Biofeedback-Therapien zur Verringerung von Schmerzen und Behinderungen bei chronischen Nacken-, Schulter- oder Knieschmerzen untersuchen. Die einzelnen Reviews kommen zu dem Schluss, dass Biofeedback mit Drucksensoren bei Nackenschmerzen „eine vielversprechende Therapie ist“3, dass EMG-Biofeedback zur Verbesserung von Schulterschmerzen „möglicherweise nicht wirksam ist”4 bzw., dass EMG-Biofeedback nach Knieoperationen zwar hilft, aber „nicht besser als andere Rehabilitationsmethoden“ ist5.

Ein Ansatz in der Schmerztherapie, der besonders überzeugende Ergebnisse liefert, ist die Ozontherapie. Insbesondere bei der Behandlung von schmerzhaften Wirbelsäulenerkrankungen zeigt sie hervorragende Erfolge. Entdecken Sie die vollständigen Einblicke und Details im Artikel zur Ozontherapie.

4. Inkontinenz von Blase und Darm

Durch Biofeedback sollen Menschen mit Inkontinenzproblemen lernen, ihre Beckenboden-, Blasen- und Darmmuskulatur besser zu kontrollieren. Durch die Stärkung und Kontrolle der Beckenbodenmuskeln können Frauen die Blasenentleerung besser kontrollieren und so den Harndrang und die Häufigkeit unkontrollierten Harnverlustes verringern. Biofeedback soll auch Kindern mit Bettnässen und älteren Menschen mit Stuhlinkontinenz helfen. Laut der Übersichtsarbeit von Kondo et al. (2019) sind die Belege für diese Anwendungen weniger eindeutig: Eine Metaanalyse ergab, dass Biofeedback als Ergänzung zum Beckenbodentraining keinen Nutzen für Frauen mit Harninkontinenz hat, wenn Unterschiede in den Beckenboden-Trainingsprogrammen berücksichtigt werden. Allerdings war die Patientenzufriedenheit beim Biofeedback signifikant höher.2

5. Bluthochdruck

Die Evidenz für die Wirksamkeit von Biofeedback bei Bluthochdruck ist nicht sehr überzeugend. Obwohl Biofeedback den Blutdruck leicht zu senken scheint, ist diese Methode zur Blutdruckkontrolle nicht so wirksam wie Medikamente. Biofeedback (allein oder in Kombination mit Entspannung) ist eher unwirksam und keine brauchbare Alternative zu einer pharmakologischen Intervention bei Bluthochdruck.1

6. Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS)

Neurofeedback ist eine Form der Biofeedback-Therapie, die zur Behandlung von Kindern mit ADHS eingesetzt wird. In den letzten fünf bis zehn Jahren konnten Studien zeigen, dass Biofeedback eine vielversprechende Behandlung ist, die sich zum Standard bei der Behandlung von ADS und ADHS entwickeln könnte. Die Trainingseinheiten werden immer kürzer, die Geräte werden immer besser, und in Kombination mit einer sehr guten Therapie sehen die Daten zur Wirksamkeit sehr gut aus. Biofeedback kann einem Kind nicht nur helfen, neue Verhaltensweisen zu lernen, sondern es könnte auch dazu beitragen, die Durchblutung in bestimmten Teilen des Gehirns zu verbessern, die mit ADHS in Verbindung stehen. Eine Übersichtsarbeit zeigte eine Verbesserung der Impulsivität, der Aufmerksamkeit und der schulischen Leistungen nach Neurofeedback-Sitzungen in Kombination mit Verhaltenstherapien. Neurofeedback könnte diesen Kindern helfen, weniger abhängig von Stimulanzien wie Ritalin zu werden.6

7. Biofeedback bei andere psychische Erkrankungen

Biofeedback wird auch zur Behandlung von Angststörungen, Depressionen, Suchterkrankungen, bipolarer Störung und Schizophrenie eingesetzt. Insbesondere bei der Behandlung von Angststörungen oder Alkohol-/Substanzmissbrauch wird Biofeedback in aktuellen Übersichtsarbeiten im Allgemeinen als wirksam eingestuft. Weitere Studien sind jedoch notwendig, da spezifische Effekte von Biofeedback nur schwierig von unspezifischen Behandlungseffekten unterschieden werden können.7,8

8. Asthma, Diabetes und weitere Erkrankungen

Auch bei verschiedenen anderen Erkrankungen wird Biofeedback als potenziell wirksam betrachtet, z.B.:

  • Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
  • Asthma
  • Diabetes
  • Epilepsie

Laut Kondo et al. (2019) ist die Beweislage bei allen diesen Erkrankungen jedoch unzureichend, was größtenteils auf sich widersprechende Studienergebnisse und/oder zu kleine Stichprobengrößen zurückzuführen ist.2

Biofeedback sicher anwenden: Ein Blick auf die Risiken

Biofeedback-Techniken gelten im Allgemeinen als sicher und frei von Nebenwirkungen. Als nicht-pharmakologische und relativ nicht-invasive Behandlung kann Biofeedback in allen Altersgruppen eingesetzt werden. Natürlich muss der Patient in der Lage sein, eine aktive Rolle zu spielen, so dass das Verfahren möglicherweise nicht geeignet ist, wenn der Patient die Anweisungen nicht verstehen und befolgen kann. Bei akuten psychiatrischen Patienten sollte es mit Vorsicht angewendet werden.1

Fazit

Biofeedback-Techniken können potenziell zur Linderung von Symptomen und zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen und sind dabei sicher und weitgehend frei von Nebenwirkungen. Die Methoden des Biofeedback ermöglichen es Betroffenen, ihre Krankheit bis zu einem gewissen Grad zu kontrollieren, was für ihr allgemeines Wohlbefinden sehr wertvoll ist. Mit genügend Trainingssitzungen können sie Veränderungen erzielen, die auch ohne den Einsatz dieser Instrumente dauerhaft sind. Biofeedback kann auch dazu beitragen, den Bedarf an Medikamenten zu reduzieren, was wiederum hilft, die Nebenwirkungen der Medikamente einzudämmen.

Es gibt gute Evidenz für die Wirksamkeit der Techniken bei einigen Anwendungen, aber Biofeedback wird am besten als Teil eines umfassenderen Therapieplans eingesetzt. Der Nutzen kann von Person zu Person variieren, und positive Ergebnisse sind häufiger, wenn Biofeedback mit kognitiver Verhaltenstherapie, Physiotherapie und anderen Entspannungstechniken kombiniert wird. Bei einigen Erkrankungen sind weitere Langzeitstudien erforderlich, um festzustellen, ob die positiven Ergebnisse signifikant sind und über einen längeren Zeitraum anhalten.

Quellen anzeigen
  1. Malik K, Dua A. Biofeedback. In: StatPearls. StatPearls Publishing; 2023.
  2. Kondo K, Noonan KM, Freeman M, Ayers C, Morasco BJ, Kansagara D. Efficacy of Biofeedback for Medical Conditions: an Evidence Map. Journal of General Internal Medicine. 2019;34(12):2883-2893.
  3. Tsiringakis G, Dimitriadis Z, Triantafylloy E, McLean S. Motor control training of deep neck flexors with pressure biofeedback improves pain and disability in patients with neck pain: A systematic review and meta-analysis. Musculoskeletal Science and Practice. 2020;50:102220.
  4. Kamonseki DH, Calixtre LB, Barreto RPG, Camargo PR. Effects of electromyographic biofeedback interventions for shoulder pain and function: Systematic review and meta-analysis. Clinical Rehabilitation. 2021;35(7):952-963.
  5. Xie YJ, Wang S, Gong QJ, et al. Effects of electromyography biofeedback for patients after knee surgery: A systematic review and meta-analysis. Journal of Biomechanics. 2021;120:110386.
  6. Saif MGM, Sushkova L. Clinical efficacy of neurofeedback protocols in treatment of Attention Deficit/Hyperactivity Disorder (ADHD): A systematic review. Psychiatry Research: Neuroimaging. 2023;335:111723.
  7. Dave F, Tripathi R. The efficacy of neurofeedback for alcohol use disorders – a systematic review. The World Journal of Biological Psychiatry. 2023;24(6):496-507.
  8. Tolin DF, Davies CD, Moskow DM, Hofmann SG. Biofeedback and Neurofeedback for Anxiety Disorders: A Quantitative and Qualitative Systematic Review. Anxiety Disorders: Rethinking and Understanding Recent Discoveries. Published online 2020:265-289.
Dr. Markus Numberger, promovierter Neurowissenschaftler und medizinischen Fachautor, spezialisiert auf molekulare Neurobiologie, Komplementär- und Integrativmedizin sowie medizinische Kommunikation. Dr. rer. nat. Markus Numberger
Mit einer beeindruckenden Laufbahn, die ihn unter anderem ins Labor des Medizin-Nobelpreisträgers Bert Sakmann führte, ist Dr. Markus Numberger ein herausragender Experte in molekularer Neurobiologie. Seine wissenschaftliche Neugier und sein tiefgründiges Fachwissen, ergänzt durch Forschungsaufenthalte in den USA und an der Charité Berlin, ermöglichen es ihm, die Komplexität der Komplementär- und Integrativmedizin verständlich zu vermitteln.
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Gut zu wissen

Fragen und Antworten

Welche Vorteile bietet Biofeedback?

Biofeedback bietet den Vorteil, dass Menschen lernen, ihre körperlichen Reaktionen auf Stress und Angst zu kontrollieren, was zu einer verbesserten Gesundheit und Lebensqualität führen kann. Es ist eine nicht-invasive Methode, die als Ergänzung oder Alternative zu Medikamenten dienen kann, insbesondere bei Personen, die Medikamente meiden möchten oder bei denen Medikamente nicht wirksam sind.

Welche Risiken und Nebenwirkungen sind mit Biofeedback verbunden?

Biofeedback gilt im Allgemeinen als sicher und ohne schwerwiegende Nebenwirkungen. Allerdings ist es wichtig, dass die Therapie unter Anleitung eines qualifizierten Therapeuten stattfindet. In seltenen Fällen können Menschen beim Versuch, ihre physiologischen Zustände zu kontrollieren, übermäßigen Stress oder Angst erleben. Deshalb ist es wichtig, Biofeedback-Sitzungen mit einem erfahrenen Anbieter durchzuführen, der die Sitzungen an die individuellen Bedürfnisse anpassen kann.

Kann Biofeedback bei Schlafstörungen helfen?

Ja, Biofeedback kann bei der Behandlung von Schlafstörungen effektiv sein. Es hilft Personen, Entspannungstechniken zu erlernen und Stress abzubauen, was wiederum zu einem verbesserten Schlafmuster führen kann. Insbesondere das Neurofeedback, eine Form des Biofeedbacks, das die Gehirnwellenaktivität fokussiert, hat sich als nützlich bei der Behandlung von Insomnie gezeigt.

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