Ein Strandurlaub bringt Erholung, aber auch ein unsichtbares Risiko: DNA-Schäden durch UV-Strahlung, die Hautkrebs begünstigen können. Eine neue dänische Studie hat getestet, ob Biofeedback über Sonnenschäden das Bewusstsein schärft und zu mehr Schutzverhalten führt. Die Ergebnisse fallen überraschend nüchtern aus.

Eine Studie zeigt, dass Biofeedback das Verhalten kaum verändert – Sonnenschutz bleibt entscheidend. Foto: Shutterstock
Starke UV-Belastung durch Sonnenstrahlung kann die Haut belasten und durch Schädigung der Erbinformationen (DNA) in den Hautzellen sogar zu Hautkrebs führen. Das ist allgemein bekannt, weshalb man sich vor einem intensiven Sonnenbad entsprechend schützen sollte.
Eine kleine dänische Studie aus diesem Jahr (2025) hat nun erstmals untersucht, wie Menschen reagieren, wenn sie erfahren, dass ihre Haut durch Sonnenstrahlung nachweislich geschädigt wurde.1 Ziel war es herauszufinden, ob solche Biofeedback-Informationen das Bewusstsein für Hautkrebsrisiken schärfen und ein entsprechendes Schutzverhalten fördern können.
20 Erwachsene zwischen 36 und 56 Jahren aus Dänemark verbrachten im Februar oder März 2023 mindestens eine Woche in sonnigen Urlaubsländern mit hohem UV-Index. Vor und nach der Reise gaben die Teilnehmenden Urinproben ab. Mit einem neu entwickelten Verfahren ließen sich darin DNA-Schäden nachweisen, die durch UV-Strahlung verursacht werden.
Zusätzlich beantworteten die Teilnehmenden vor und nach dem Urlaub Fragen zu ihrem wahrgenommenen Hautkrebsrisiko. Nach der Reise erhielten sie außerdem ihre individuellen Biofeedback-Ergebnisse.
Die Resultate waren eindeutig: Vor dem Urlaub zeigten 95 Prozent der Proben keine nachweisbaren Schäden. Nach dem Urlaub hatten jedoch alle Teilnehmenden messbare DNA-Schäden. Trotz dieser klaren Befunde reagierten nur sieben von zwanzig Personen mit einer stärkeren Risikowahrnehmung. Lediglich sechs gaben an, ihr Verhalten in Zukunft anzupassen.
Im Durchschnitt stieg das Risikoempfinden auf einer Skala von null bis zehn nur leicht von 4,6 auf 5,3. Die Mehrheit sah sich also kaum stärker gefährdet. Einige gaben an, die Ergebnisse nicht gut einordnen zu können, da die genaue Ausprägung der Schäden nicht dargestellt wurde. Andere stellten den Erholungswert des Urlaubs über die potenziellen Langzeitfolgen.
Die Untersuchung war technisch innovativ, aber in ihrer Aussagekraft begrenzt. Mit nur 20 Teilnehmenden lassen sich keine allgemeinen Empfehlungen ableiten. Außerdem fehlten eine Vergleichsgruppe und eine genauere Darstellung der individuellen Schäden, die möglicherweise eine größere Wirkung gehabt hätten.
Die Studie zeigt, dass objektive Rückmeldungen über Sonnenschäden das Gesundheitsbewusstsein zwar beeinflussen, aber nur in geringem Umfang. Biofeedback könnte in Zukunft eine Rolle in der Prävention spielen, wenn die Ergebnisse anschaulicher und persönlicher vermittelt werden. Bis dahin bleibt konsequenter Sonnenschutz die wichtigste Maßnahme, um Hautkrebs vorzubeugen.