

Eine groß angelegte europäische Studie zeigt alarmierende Zusammenhänge zwischen dem Konsum von hochverarbeiteten Lebensmitteln und einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko. Besonders betroffen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Verdauungsprobleme. Die Ergebnisse wurden im Januar 2025 in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht.
Hochverarbeitete Lebensmittel wie Fast Food, Softdrinks und Fertiggerichte stehen laut einer neuen Studie mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko in Verbindung. Foto: Shutterstock
Hochverarbeitete Lebensmittel – in der wissenschaftlichen Literatur als Ultra-Processed Foods (UPFs) bezeichnet – sind industriell hergestellte Produkte, die viele Zusatzstoffe enthalten. Dazu gehören Zucker- und Zuckeraustauschstoffe, gesättigte Fette sowie Konservierungs-, Farb- und Aromastoffe. Natürliche Nährstoffe sind in diesen Lebensmitteln meist nur in geringen Mengen oder gar nicht mehr enthalten.
Zu den UPFs zählen unter anderem Fertiggerichte, Snacks und Softdrinks, aber auch andere Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Fett, Salz oder Zucker.
Eine groß angelegte europäische Studie, die European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC), untersuchte den Zusammenhang zwischen dem Konsum von UPFs und dem Risiko für allgemeine sowie spezifische Todesursachen. Die Ergebnisse wurden im Januar 2025 in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht.
An der EPIC-Studie nahmen fast 430.000 Personen aus zehn europäischen Ländern teil, darunter 72 % Frauen. Die Teilnehmenden wurden zwischen 1992 und 2000 in die Studie aufgenommen und über einen Zeitraum von durchschnittlich 15,9 Jahren beobachtet.
Um die Ernährungsgewohnheiten zu erfassen, füllten sie Fragebögen aus. Die Lebensmittel wurden gemäß der NOVA-Klassifikation in vier Kategorien eingeteilt:
Die Forschenden analysierten die Todesfälle und ihre Ursachen unter Berücksichtigung möglicher Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht und Lebensstil.
Eine Erhöhung des täglichen UPF-Konsums um 10 Prozent war mit einem 4 Prozent höheren allgemeinen Sterberisiko verbunden. Wer 20 Prozent mehr UPFs zu sich nimmt, erhöht sein Risiko um 8 Prozent. Besonders deutlich zeigen sich die Auswirkungen bei spezifischen Erkrankungen:
Keinen nachweisbaren Zusammenhang fanden die Forschenden zwischen dem Konsum von UPFs und Krebs oder Alzheimer.
Die gute Nachricht: Schon 10 % weniger UPFs und mehr natürliche Lebensmittel senken das Risiko signifikant. Wissenschaftler fordern nun genauere Untersuchungen darüber, welche Inhaltsstoffe besonders schädlich sind.
Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass ein hoher Konsum von hochverarbeiteten Lebensmitteln die Gesundheit beeinträchtigen und das Risiko für zahlreiche Krankheiten sowie die allgemeine Sterblichkeit erhöhen kann. Eine Ernährung mit vielen unverarbeiteten Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukten könnte eine effektive Strategie zur Gesundheitsförderung sein. Zukünftige Studien sollten die genauen Mechanismen erforschen, durch die UPFs schädlich wirken, um gezielte Präventionsmaßnahmen zu ermöglichen.