Ist Kaffee gesund fürs Altern? Studie zeigt überraschende Vorteile für Frauen

Kaffee ist für viele Menschen unverzichtbar – doch kann das Lieblingsgetränk auch dabei helfen, gesund zu altern? Eine neue US-Langzeitstudie legt genau das nahe: Frauen, die regelmäßig koffeinhaltigen Kaffee trinken, könnten im Alter körperlich und geistig fitter bleiben.

Eine nachdenklich wirkende Frau mittleren Alters sitzt mit einer Tasse Kaffee in einem Café – neue Studie zeigt, dass regelmäßiger Kaffeekonsum bei Frauen das gesunde Altern fördern kann.

Eine aktuelle US-Studie legt nahe, dass Frauen, die regelmäßig Kaffee trinken, im Alter körperlich und geistig gesünder bleiben könnten. Foto: Shutterstock

Kaffee und gesundes Altern: Was eine neue Studie zeigt

Für viele Menschen ist Kaffee ein tägliches Ritual. Doch kann das beliebte Getränk auch dazu beitragen, gesund zu altern?

Eine große US-Langzeitstudie legt genau das nahe. Frauen, die in der Lebensmitte regelmäßig koffeinhaltigen Kaffee trinken, haben demnach bessere Chancen, im Alter körperlich und geistig fit zu bleiben. Die Ergebnisse wurden im Juni 2025 auf dem Ernährungskongress „Nutrition 2025“ der American Society for Nutrition in Orlando vorgestellt.

So wurde die Studie durchgeführt

Die Untersuchung basierte auf Daten von mehr als 47.000 Teilnehmerinnen der „Nurses’ Health Study“, die über einen Zeitraum von 30 Jahren beobachtet wurden. Die Forschenden analysierten, welchen Einfluss der Konsum von Kaffee, Tee, Cola und entkoffeiniertem Kaffee auf das gesunde Altern hat.

Als „gesundes Altern“ galt, wer das 70. Lebensjahr erreichte, ohne schwere Krankheiten, körperliche Einschränkungen oder geistige Beeinträchtigungen zu entwickeln. Einflussfaktoren wie Body-Mass-Index, körperliche Aktivität, Rauchen und Ernährung wurden statistisch berücksichtigt, um mögliche Verzerrungen der Ergebnisse zu vermeiden.

Ergebnisse: Koffeinhaltiger Kaffee zeigt Vorteile

Insgesamt erfüllten 3.706 Frauen, also rund acht Prozent der Teilnehmerinnen, die Kriterien für gesundes Altern. Frauen, die im mittleren Alter regelmäßig koffeinhaltigen Kaffee tranken, hatten etwas bessere Chancen, im Alter körperlich und geistig fit zu bleiben.

Mit jeder zusätzlichen Tasse Kaffee pro Tag stieg die Wahrscheinlichkeit für gesundes Altern um zwei bis fünf Prozent. Der positive Effekt zeigte sich bis zu einer Menge von etwa fünf Tassen täglich. Darüber hinaus nahm der Nutzen nicht weiter zu.

Bei anderen Getränken mit Koffein, wie Tee oder entkoffeiniertem Kaffee, konnte dieser Zusammenhang nicht beobachtet werden. Bei Cola war das Ergebnis sogar umgekehrt: Mit jedem zusätzlichen Glas sank die Chance auf gesundes Altern um rund 20 bis 26 Prozent.

Fazit: Kaffee in Maßen – ein mögliches Plus fürs Alter

Regelmäßig getrunkener, koffeinhaltiger Kaffee scheint in moderaten Mengen mit einem gesünderen Altern bei Frauen verbunden zu sein. Der beobachtete Effekt ist zwar eher gering, aber messbar.

Die Studie zeigt auch, dass nicht jede koffeinhaltige Quelle gleich wirkt. Die positiven Effekte traten nur bis zu einer Menge von etwa fünf Tassen Kaffee täglich auf. Wer mehr trinkt, profitiert nicht weiter davon.

Zu beachten ist außerdem, dass die Untersuchung in den USA durchgeführt wurde, wo Kaffee meist deutlich dünner zubereitet wird als in Europa oder Südeuropa. Da ausschließlich Frauen untersucht wurden, bleibt offen, ob sich die Ergebnisse auch auf Männer übertragen lassen.

Quellen anzeigen
  1. Neuroscience News. Midlife Caffeine Intake Linked to Healthy Aging. 3. Juni 2025.
  2. Medical News Today. Freeborn J. How might your daily coffee influence aging? 2. Juni 2025.
Dr. Markus Numberger, promovierter Neurowissenschaftler und medizinischen Fachautor, spezialisiert auf molekulare Neurobiologie, Komplementär- und Integrativmedizin sowie medizinische Kommunikation. Dr. rer. nat. Markus Numberger
Mit einer beeindruckenden Laufbahn, die ihn unter anderem ins Labor des Medizin-Nobelpreisträgers Bert Sakmann führte, ist Dr. Markus Numberger ein herausragender Experte in molekularer Neurobiologie. Seine wissenschaftliche Neugier und sein tiefgründiges Fachwissen, ergänzt durch Forschungsaufenthalte in den USA und an der Charité Berlin, ermöglichen es ihm, die Komplexität der Komplementär- und Integrativmedizin verständlich zu vermitteln.
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